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Karl Pearson

Author: Hans Lohninger

Karl Pearson. Foto: Wikimedia Commons
Karl Pearson (1857-1936) war einer der wichtigsten Gründer und Entwickler der modernen Statistik. 1911 gründete er das Department of Applied Statistics am University College London, das weltweit das erste Universitätsinstitut für Statistik war. Die berufliche Entwicklung von K. Pearson als Statistiker startete relativ spät in seinem Leben. Er studierte Mathematik, deutsche Literatur und Jus. Seine erste veröffentlichte Arbeit befasste sich mit Kunstgeschichte. Später in seiner Karriere wurde er auf verschiedene Lehrstühle am Gresham College und am University College London berufen. Als er die erste statistische Publikation veröffentlichte, hatte er bereits rund 100 Publikationen zu nicht-mathematischen Themen geschrieben.

Pearsons beruflicher Fokus änderte sich, als er R. Weldon kennen lernte, ein Zoologe der für etliche seiner Studien mathematische Unterstützung benötigte. Pearson trug viel zur Lösung dieser Probleme bei und entwickelte inzwischen so vertraute Konzepte wie die Standardabweichung, die Korrelation und Regression, und den Chi-Quadrat-Anpassungstest. Weldon machte Pearson mit Francis Galton bekannt, der an Problemen der Vererbung und Eugenetik arbeitete. Als Galton 1911 starb, vermachte er sein Landgut der Universität London zur Einrichtung eines Lehrstuhls für Eugenetik. Pearson wurde als erster Lehrstuhlinhaber berufen und gründete das Department of Applied Statistics, in dem er bis zu seiner Pensionierung 1933 arbeitete.

1901 gründete Pearson (zusammen mit F. Galton und W.F.R. Weldon) das wissenschaftliche Journal "Biometrika", dessen Editor er bis zu seinem Tod 1936 blieb und das bis heute Bestand hat.


Last Update: 2012-10-18